Bei weißen Wannen, übernimmt der Beton zusätzlich zur Lastübertragung auch die abdichtende Funktion, somit sind keine zusätzlichen Dichtungsmaßnahmen wie z.B. Kunstoffbahnen erforderlich. Arbeitsfugen, Durchdringungen und Anschlüsse, werden mit speziellen Abdichtungssystemen abgedichtet.

 

Bei der Planung der Weißen Wannen, muß grundsätzlich die Beanspruchung durch das vorhandene Wasser im Untergrund und die Nutzung definiert werden.

 

 

Bestimmung Beanspruchungsart

 

Dabei wird unterschieden zwischen

 

  • Bodenfeuchtigkeit, nichtstauendes Sickerwasser
  • Drückendes Wasser, zeitweise aufstaundes Wasser, nichtdrückendes Wasser

 

Der höchste, nach Möglichkeit aus langjähriger Beobachtung ermittelte Grundwasserstand/Hochwasserstand der sogenannte Bemessungswasserstand ist ausschlaggebend für die Planung.

 

 

Bestimmung Nutzungsklasse

 

Die Nutzung der Gebäude wird in zwei Nutzungsklassen aufgeteilt


  • Nutzungsklasse A:
    Wasserdurchtritt in flüssiger Form ist nicht zulässig, keine Feuchtstellen auf der Bauteiloberfläche. Tauwasserbildung möglich. Übliche Anwendungsbeispiele, sind hochwertig genützte Kellerräume für ständigen Aufenthalt von Personen, Wohnungskeller. Bei höheren Anforderungen z.B. ohne Tauwasserbildung, sind bauphysikalische Maßnahmen wie Perimeterwärmedämmung, bzw. raumklimatische Maßnahmen wie Heizung und kontrollierte Lüftung erforderlich.
  • Nutzungsklasse B:
    Feuchtstellen im Bereich von Trennrissen, Sollrissquerschnitten und Fugen sind zulässig, kein Wasserzutritt vorhanden an der wasserabgewandten Bauteiloberfläche. Temporär bis zur Selbstheilung, wasserführende Risse zulässig. Tauwasserbildung möglich, Maßnahmen siehe Nutzungsklasse A. Anwendung zum Beispiel bei Tiefgaragen.


3 Schritte zur Weißen Wanne

 

1. Wassserundruchlässigen Beton
Bei der weissen Wanne übernimmt die geschlossene Wanne aus Beton die abdichtende Funktion. Diese abdichtende Wirkung des Betons wird einerseits durch seine Zusammensetzung und anderseits durch eine vorgeschriebene Mindestdicke der Bauteile garantiert. Feuchtetransport und Diffusion innerhalb eines ungestörten Betonquerschnitts aus wasserundurchlässigem Beton kann wie im Bild dargestellt erklärt werden:

 

Kapillarbereich: die kapillare Wasseraufnahme auf der wasserzugewandten Seite erfolgt unabhängig vom Wasserdruck maximal bis in eine Tiefe von etwa 7 cm.

 

Diffusionsbereich: auf der luftzugewandten Innenseite trocknet das Bauteil langsam aus. Dieser Diffusionsbereich beschreibt die Zone, in der das Überschusswasser des Betons an die Innenluft abgegeben wird, maximal 8 cm.

 

Kernbereich: solange sich Kapillarbereich und Diffusionsbereich nicht überschneiden (Bauteildicken > 20 cm), findet im Kernbereich kein Feuchtetransport statt.

 

Voraussetzung für ein dichtes WU-Bauwerk ist ein Beton mit hohem Wassereindringwiderstand, hergestellt nach UNI EN 206-1, DIN 1045-2 oder ÖNORM B 4710-1 und eine Bauteildicke größer gleich der vorgeschriebenen Mindestdicke.


2. Fugen und Einbauteile
Alle Arbeits- und Sollrissfugen müssen mit Fugenabdichtungen ausgeführt werden, um eine Dichtheit des Bauwerkes zu gewährleisten. Die Abdichtung von Fugen und deren Verlauf, darf bei einer Weißen Wanne nicht der Baustelle überlassen werden, sondern müssen bereits im Vorfeld geplant werden und in einem abdichtungstechnischen Systemplan dargestellt werden. Jede Fuge stellt, in einer Weißen Wanne eine Schwachstelle dar, eine übermäßige Anzahl von Fugen, sollte somit vermieden werden. Betontec verwendet zur Abdichtung der Fugen die Qualitätsprodukte des Partnerunternehmens Sika. Dabei kann auf eine umfangreichste Produktvielfalt, vom gleichen Hersteller zurückgegriffen werden. Bei der Auswahl der Abdichtungsprodukte wird anhand der Einbauzeiten auf der Baustelle und Anzahl der notwendigen Baustellen- Schweißverbindungen zwischen den einzelnen Fugenbändern, das ideale Dichtungselement ausgewählt.


3. Rissevermeidung

Durch die Temperaturunterschiede bei der Hydratation treten in Betonbauteilen Zwangsspannungen auf, welche zu einer Rissbildung führen können. Konstruktiv können Maßnahme getroffen werden, um das Entstehen von Zwangsspannungen zu vermindern – einerseits durch geeignete Lagerung der Bauteile (zum Beispiel durch Gleitschichten zwischen Bodenplatte und Sauberkeitsschicht oder seitlichen Einbau von Weichfaserplatten). Eine weitere Maßnahme, ist der Einbau von Fugen als Sollrissstellen in Abhängigkeit von den Abmessungen der Wände, der Bewehrungsanordnung, der Wärmeentwicklung und dem Schwindverhalten. Bei der Planung einer Weißen Wanne gilt es, ein Entwurfskonzept zu wählen, welches zwangsverursachende Konstruktionen, wie Nischen, Vertiefungen oder Wandversprünge vermeidet.